ALPENGLOW KARBACH
2024 | Running Light System with 100 Flash Lamps on Delineators in a Mining Tunnel | Size approx 0.5 x 1.5 x 400 m

For the exhibition VILLA KARBACH (part of European Capital of Culture Bad Ischl Salzkammergut 2024, Austria), Siegfried A. Fruhauf (AT) developed the installation ALPENGLOW KARBACH (2024) based on rethinking cinema in new and endless ways. The Austrian artist tries to bring the sun underground and stage the sunrise in a tunnel.

Foto: © Otto Saxinger, courtesy Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024
Foto: © Otto Saxinger, courtesy Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024

DIE SONNE UNTER DIE ERDE HOLEN

Siegfried A. Fruhauf realisiert als Filmemacher immer wieder Arbeiten im Kontext der bildenden Kunst, begründet aus der Nähe des Experimentalfilms zur Kunst. Seine im Jahr 2002 entwickelte Film-Installation REALTIME beschäftigt sich mit den zwei basalen Elementen, welche die Filmkunst ausmachen: Licht und Bewegung. Fruhauf hat sich in REALTIME für die Sonne als Protagonistin entschieden, um das Medium Film an seinen Nullpunkt zurückzuführen.

Von dieser Arbeit aus entwickelte Siegfried A. Fruhauf für die Ausstellung VILLA KARBACH (Teil der Kulturhauptstadt Bad Ischl Salzkammergut 2024) seine neue Kunstinstallation ALPENGLÜHEN KARBACH (2024). Eine materialintensive Möglichkeit, das Kino wieder neu und endlos weiter zu denken. Es geht um nicht weniger als den Versuch, die Sonne unter die Erde zu holen und in einem Tunnel den Sonnenaufgang zu inszenieren. (Paolo Bianchi)

DEN BERG ZUM GLÜHEN BRINGEN

In einem 400 Meter langen Tunnel, der im Arbeitsalltag über ein Förderband die gesprengten un zerkleinerten Kalksteine zum See transportiert, werden Baustellenwarnleuchten in kurzen Abständen aufgestellt und elektrisch miteinander verbunden.

Im Zusammenschalten von hundert Warnleuchten zu einem Lauflicht realisiert sich der erwähnte Sonnenaufgang. Wenn uns die Sonne mit dem Wechsel von Tag und Nacht versorgt, dann versucht die "Sonne unbter Tage", etwas Absurdes in die Welt zu setzen: den Berg zum Glühen bringen. Nur in umgekehrter Richtung als üblich: von innen nach aussen. (Paolo Bianchi)